Im heimischen Ruhrstadion wollte der VfL Bochum gegen den Branchenprimus FC Bayern München vieles besser machen als beim 0:7 im Hinspiel.
VfL-Trainer Thomas Reis nahm dafür, im Vergleich zum 1:1 bei Hertha BSC, vier Änderungen vor. Im Tor ersetzte Michael Esser den mit dem Coronavirus infizierten Manuel Riemann. Dafür kehrte Anthony Losilla nach überstandener Infektion in die Mittelfeldzentrale zurück. Für ihn rückte Robert Tesche auf die Bank, ebenso wie Takuma Asano für Patrick Osterhage und Milos Pantovic für Christopher Antwi-Adjei.
Und die Bochumer begannen forsch, liefen den Rekordmeister früh an und erarbeiteten sich erste Chancen. Dennoch waren es die Bayern, die schon nach neun Minuten das 1:0 durch Robert Lewandowski markierten. der Pole nahm eine Kopfballvorlage von Kingsley Coman mit links runter und schloss unter Bedrängnis mit rechts ab - ein Weltklasse-Tor.
Im Gegensatz zum Hinspiel zerfiel der VfL aber nicht in seine Einzelteile, sondern blieb bei seiner couragierten Spielweise. Der Lohn folgte wenig später. Jürgen Locadia bediente Gerrit Holtmann, der in der Mitte Antwi-Adjei fand. Niklas Süle war zu weit weg und konnte nur zusehen, wie der 28-Jährige ihn stehen ließ und die Kugel aus rund elf Metern im linken Eck zum 1:1 versenkte (14.).
VfL Bochum: Esser - Gamboa (72. Stafylidis), Bella-Kotchap, Leitsch, Danilo Soares - Losilla - Osterhage, Rexhbecaj - Antwi-Adjej (80. Asano), Holtmann (80. Pantovic) - Locadia (80. Polter)
Bayern München: Ulreich - Pavard, Süle, Upamecano (46. Tolisso), Lucas Hernandez - Kimmich - Gnabry, Th. Müller (64. Choupo-Moting), L. Sané, Coman (75. Sabitzer) - Lewandowski
Tore: 0:1 Lewandowski (9.), 1:1 Antwi-Adjei (14.), 2:1 Locadia (38.), 3:1 Gamboa (40.), 4:1 Holtmann (44.), 4:2 Lewandowski (75.)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Gelbe Karten: Gamboa, Rexhbecaj -
Zuschauer: 8500
Drei Tore in sechs Minuten: Bochum schießt Bayern ab
Das Geschehen beruhigte sich in der Folge etwas und die Bayern versuchten dem Spiel ihren gewohnt dominanten Stempel aufzudrücken. Das gelang jedoch nicht so recht, weil Bochum kaum etwas zuließ und immer wieder gefährlich konterte. So auch in der 36. Minute, als Elvis Rexhbecaj von links flankte und Dayot Upamecano mit der Hand klärte. Schiedsrichter Robert Schröder zeigte folgerichtig auf den Elfmeterpunkt. Locadia übernahm die Verantwortung und traf links unten zur 2:1-Führung (38.).
Die Ereignisse überschlugen sich. Erst schweißte Cristian Gamboa den Ball in den linken (40.), Gerrit Holtmann wenig später in den rechten Winkel (44.). Die Bochumer überrollten den Rekordmeister förmlich und gingen dank der beiden Traumtore mit einer 4:1-Führung in die Pause.
In Durchgang zwei machte Bochum zunächst auch genau da weiter. Osterhage (47.) und Antwi-Adjei (49.) erzielten zwei Tore, die aber beide wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung fanden. Die Münchener waren um eine schnelle Antwort bemüht, scheiterten aber in Person von Lewandowski (52.) oder Thomas Müller (54.) immer wieder an einem Bochumer Abwehrbein.
Erst nach 75 Minuten gelang den Bayern der Durchbruch. Eine Flanke von Joshua Kimmich landete über Osterhage bei Lewandowski, der den Ball per Scherenschlag im rechten Eck versenkte - 22. Spiel, 26. Lewandowski-Tor! Der VfL blieb defensiv aber konzentriert und hatte zu dem Glück, dass der Weltfußballer Lewandowski einen Freistoß nur an die Latte setzte (86.). So stand am Ende ein überraschender aber verdienter 4:2-Heimerfolg. Durch den Dreier hat der VfL Bochum wichtige Zähler Vorsprung nach unten gewonnen, während die Bayern Tabellenführer bleiben.